In diesem Beitrag zeige ich dir, wie man Betonoberflächen ganz einfach absäuern kann und was es hierbei zu beachten gibt. 

Die meisten Absäuerungsmittel zur Behandlung von Betonoberflächen bestehen aus Salzsäure, ich habe hier zwei verschiedene Absäuerungsmittel verschiedener Hersteller getestet.

Das erste Produkt ist das Microgel der Firma Hebau, hierbei handelt es sich um ein Industrieprodukt mit höherem Säuregehalt.

Das zweite Absäuerungsmittel ist das SS4 vom Mörtelshop, der Säuregehalt ist hier etwas geringer, da dies für den Hobby- und Bastelbereich ausgelegt ist. 

Bei beiden Mitteln ist die Konsistenz leicht geleeartig, das hat den Vorteil, dass die Säure auch punktuell aufgetragen werden kann und sich auf der Oberfläche nicht unkontrolliert verteilt.  

Bei den Mitteln zur Absäuerung von Betonoberflächen handelt es sich wie der Name schon sagt um Säuren. Im Umgang mit Säuren gibt es wichtige Sicherheitshinweise, welche du im eigenen Interesse strikt beachten solltest. 

Bei der Arbeit solltest du auf jeden Fall eine lange Oberbekleidung, Handschuhe und eine Schutzbrille tragen. Da bei der chemischen Reaktion Dämpfe entstehen, rate ich dir auch eine geeignete Atemschutzmaske zu tragen. 

Um letztendlich wirklich gute Ergebnisse zu erzielen sollte der Beton noch nicht komplett ausgehärtet sein, es empfiehlt sich die Oberflächenbehandlung bereits wenige Tage nach dem Ausschalen durchzuführen. 

Bevor dann mit dem Absäuern des der Betonoberfläche begonnen werden kann, muss der Beton ordentlich gewässert werden, die Oberfläche sollte hierbei mit Feuchtigkeit gesättigt sein, es sollte aber kein Wasser auf der Oberfläche stehen bleiben.

Dann kann das Absäuerungsmittel mit einem Pinsel auf den Beton aufgetragen werden. Beim Auftragen ist darauf zu achten, dass die Säure gleichmäßig und vollflächig aufgebracht wird. Ein ungleichmäßiger Auftrag hat später auch eine ungleichmäßige Oberflächenstruktur zur Folge. 

Der Pinsel kann nach der Arbeit mit Wasser gereinigt werden. 

Sofort nach dem Auftrag beginnt die Säure mit dem Zementstein zu reagieren und diesen aufzulösen, die chemische Reaktion erkennt man an einer Blasenbildung auf der Oberfläche des Betons.  

Die chemische Reaktion dauert ca. fünf Minuten, dann lässt diese nach und die Blasen lösen sich langsam wieder auf. 

Nachdem die chemische Reaktion beendet ist, muss die Oberfläche gründlich mit Wasser abgewaschen werden. Zur Reinigung der Oberfläche habe ich einen Hochdruckreiniger verwendet, mit einer Bürste funktioniert es aber auch.  

Das Absäuern der Oberfläche kannst du dann so oft wiederholen, bis die gewünschte Oberflächenstruktur erreicht ist. 

Hier siehst du die Ergebnisse meiner Probeplatte. Die Bilder zeigen wie sich die Struktur der Oberfläche nach mehrmaliger Anwendung der Absäuerung verändert. 

In dem von mir verwendeten Estrichbeton der Firma Sakret befinden sich viele rote Gesteinskörnungen, daher erscheint die Optik der abgesäuerten Fläche dann leicht rot. 

Die spätere Optik ist immer von der Farbe der enthaltenen Gesteinskörnungen abhängig und ist daher bei den Produkten verschiedener Hersteller auch immer unterschiedlich.  

Hier habe ich für dich noch einige Beispielbilder von abgesäuerten Betonoberflächen, wie du siehst gibt es hier unzählige Möglichkeiten Gesteinskörnungen in verschiedenen Größen und Farben miteinander zu kombinieren. Mit etwas Kreativität lassen sich hiermit sehr schöne und einzigartige Betonoberflächen herstellen.

Mit der Säure lassen sich auch wetterfeste Logos oder Schriftzüge in den Sichtbeton ätzen. Hier habe ich mich zum Beispiel an meinem Logo versucht. 

Mit der Säure lassen sich auch sehr feine Logos und Schriftzüge auf den Beton übertragen, hier wurde der Schriftzug mit einer Folie auf den Beton übertragen und dann flächig mit der Säure eingelassen. 

Auch hier sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt!