In diesem Artikel erhältst du einen Überblick über typische und oft auftretende Mängel bei Sichtbeton, zudem erfährst du, wie du die beschriebenen Mängel bei der Herstellung deiner Betonmöbel vermeiden kannst.

Treten auf der Sichtbetonfläche klar voneinader abgegrenzte Hell- / und Dunkelbereiche auf, liegt dies oft an einer unterschiedlichen Saugfähigkeit des verwendeten Schalungsmaterials, dies ist oft bei mehrfach verwendeten Schalungen oder unlackierten Holzschalungen der Fall.

Auch ein unregelmäßig aufgetragenes Trennmittel oder die Verwendung unterschiedlicher Betonmischungen in einem Bauteil kann hier ursächlich sein.

Als Kiesnester werden Hohlräume zwischen den gröberen Gesteinsschichten bezeichnet, welche nicht mit Zementleim ausgefüllt sind. Kiesnester können folgende Ursachen haben:

- eine falsche Verdichtung, hier insbesondere eine zu langes Verdichten des Betons. 

- eine Entmischung des Betons durch eine undichte Schalungsform.

- eine unsachgemäße Betonzusammensetzung durch eine ungeeignete Kornabstufung (geringer Feinkorngehalt).

Wird Beton mit einem zu hohen Wasseranteil in die Schalungsform eingebracht, neigt dieser nach der Verdichtung zum sog. "Bluten".

Das überschüssige Wasser wird hierbei vom Beton abgesondert und tritt an die Oberfläche. Geschieht dies an den Seiten der Schalung, bilden sich feine Wasserlinien, welche sich später auf der Oberfläche abzeichnen, je nach Menge des aufsteigenden Wassers kann es hier auch zu Auswaschungen des Zementleimes kommen, dies hat eine sandige Oberfläche zur Folge. 

Das "Bluten" des Betons kann durch eine Senkung des Wasseranteils, bzw. durch eine Erhöhung des Feinkornanteils im Beton verhindert werden.

Lunkern entstehend durch im Beton enthaltene Luft- oder Wassereinschlüsse, welche bei einer unzureichenden Verdichtung später als kleine Poren oder Hohlräume auf der Oberfläche ersichtlich sind. 

Zu einer sog. Wolkenbildung auf der Betonoberfläche kann es kommen, wenn der Beton einen zu hohen Wassergehalt aufweist und daher zum "Bluten" neigt. Durch das aufsteigende Wasser entstehen kleine Wasserlachen, in welchen der Zementanteil des Betons leicht ausgewaschen wird. Hierdurch entsteht eine wolkenartige Schattierung.

Zu brüchigen und absandenden Kanten kann es kommen, wenn der Beton falsch verdichtet wurde. Beton sollte in der Regel nur durch Vibration verdichtet werden, kommt es zu "Scherbewegungen" innerhalb der Schalung, kann es an den Stößen zu Auswaschungen des Zementleimes kommen, hierdurch tritt dann die Gesteinskörnung an die Oberfläche. 

Das gleiche Schadensbild kann entstehen, wenn die Silikonfuge an den Stößen der Schalung undicht ist und Wasser aus der Schalungsform austreten kann. 

Risse entstehen wenn Spannungen auf ein Betonteil einwirken, hierbei kann es sich entweder um sog. Zugspannungen im Innernen des Betons handeln oder um sog. Lastspannungen, welche von außen auf ein Betonteil einwirken. 

Innere Zugspannungen können durch einen zu hohen Wasseranteil im Frischbeton oder starke Temperatrurunterschiede während der Aushärtung des Betons begünstigt werden.

Durch die Zugabe von Kunststofffasern in den Frischbeton können Spannungen abgebaut werden, da die Zugkräfte durch die Kunststofffasern aufgenommen und verteilt werden.

Kleine Haarrisse sind in der Regel unbedenklich, die Statik wird hierdurch nur unwesentlich beeinträchtigt.

Kalkausblühungen machen sich als weiße Verfärbung auf der Oberfläche bemerkbar, sie können entstehen, wenn die Oberfläche des Sichtbetones kurz nach dem Ausschalen mit Regenwasser in Kontakt kommt oder das Betonteil bei einer feuchten Witterung ausgeschalt wird. 

Sichtbetonmängel lassen sich in vielen Fällen durch eine sog. "Betonkosmetik" optisch nachbearbeiten bzw. kaschieren, wie du hier vorgehen kannst, zeige ich dir hier.