Schwierigkeitsgrad: mittel
Zeitaufwand: ca. 6 Stunden
Das Kaminholzregal wurde aus weißem Beton und Eichenholz hergestellt, es hat die Maße 44 x 35 x 60 cm (L/B/H).
Benötigte Materialien:
- Spanplatte beschichtet 16 mm
- Tischlerplatte 18 mm
- Holzschrauben
- Sanitärsilikon
- Metallwinkel
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- Klebeband (wasserfest)
- Beton
- Weißzement
- Dübel (4mm)
- Schubladenauszüge
- Betonimprägnierung
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- Wachs
-Holzleim
- Montagekleber
Benötigte Werkzeuge:
- Bleistift
- Maßband / Meterstab
- Akkuschrauber
- Betonmischer oder Rührquirl
- Cuttermesser
- Malerspachtel
- Silikonpistole
- Bohrmaschine
- Holzbohrer
- Steinbohrer
- Schleifpapier 240er Körnung
Die Produktlinks von Amazon sollen die einzelnen Materialien darstellen. Vor dem Kauf lohnt sich ein Vergleich, insbesondere der Betonestrich und der Zement sind im Baumarkt wesentlich günstiger erhältlich!
Zur Herstellung der Schalungsform werden zwei Schalungselement benötigt. Bei der äußeren Schalung handelt es sich um einen Kasten mit den gewünschten Maßen des Kaminholzregals.
An den Stößen an der Innenseite der äußeren Schalung muss eine Silikonfuge angebracht werden, so dass kein Wasser aus der Schalungsform austreten kann.
Wenn Wasser austritt, kann es zu Auswaschungen des Zementleims kommen und die Kanten hierdurch später sandig und porös sein.
Bei der Silikonfuge solltest du sehr sauber arbeiten, jede Unebenheit wird sich später auf dem Sichtbeton abzeichnen.
Da das innere Schalungselement durch den Materialschwund beim Aushärten des Betons fest im Betonkorpus verkeilt sein wird, habe ich die Spanplatten an allen vier Seiten in zwei Teile geteilt, so wird das Ausschalen später extrem erleichtert.
Die beiden Platten habe ich mit einem Holzbrett zusammengeschraubt.
Der Spalt in der Mitte beträgt ca. 3 mm.
Zur einfacheren Montage habe ich eine Richtlatte auf meiner Werkbank fixiert, so können die beiden Platten genau parallel ausgerichtet und verschraubt werden.
Das innere Schalungselement muss an allen vier Seiten jeweils 20 mm kleiner sein als das äußere Schalungselement.
Das innere Schalungselement wird im Gegensatz zu dem äußeren Schalungselement nicht von außen verschraubt, da die Schrauben sonst später nicht mehr gelöst werden können.
Zur Montage habe ich hier Metallwinkel verwendet.
Bei der Montage der inneren Schalung ist darauf zu achten, dass die Spanplatten an der Unterseite komplett bündig montiert werden, so dass bei der späteren Montage kein Spalt zwischen der Bodenplatte und der inneren Schalung entsteht. Das innere Schalungselement kann später nicht mit einer Silikonfuge abgedichtet werden und sollte daher dicht sein.
Die Aussparungen und die unlackierten Schnittflächen werden mit einem wasserfesten Klebeband abgeklebt, so dass kein Wasser in das Holz und die Schalung eindringen kann.
Das fertige innere Schalungselement sollte dann so aussehen.
Jetzt wird das innere Schalungselement in die äußere Schalung gestellt und mittig ausgerichtet, der Abstand sollte jetzt überall 20 mm betragen.
Im Anschluss dran werden die Umrisse auf dem Boden der äußeren Schalung angezeichnet.
Zur Befestigung des inneren Schalungselemets habe ich die Bodenplatte vorgebohrt. Die beiden Schalungselemente werden dann von unten verschraubt.
Bevor die beiden Schalungselemente miteinander verschraubt werden können, muss die komplette Innenseite der Schalung mit einem Trennmittel eingerieben werden.
Durch das Trennmittel wird wie der Name schon sagt, eine wasserabweisende Trennschicht zwischen dem Beton und der Schalung aufgebaut. Der Beton geht hierdurch keine Verbindung mit der Schalung ein und lässt sich wesentlich einfacher ausschalen.
Das Trennmittel sollte nur als hauchdünner Film mit einem Pinsel oder Tuch aufgetragen werden. Eine zu hohe Dosierung oder Fehlstellen können sich später fleckig auf dem Sichtbeton abzeichnen.
Aufgrund der geringen Materialstärke von lediglich 20 mm habe ich zur Herstellung des Betonkorpus hochfesten Beton verwendet.
Eine Anleitung zur Herstellung von hochfestem Beton findest du hier.
Der Beton wird hier lediglich mit Fasern armiert, ich habe hier auf die Menge von ca. 35 kg Beton 280 g Glasfasern beigemischt.
Bei der Arbeit mit Beton gibt es einige Sicherheitshinweise welche du beachten solltest, welche das sind zeige ich dir hier.
Den angemischten Beton kannst du jetzt Schritt für Schritt in die Schalung einbringen.
Da sich in dem eingebrachten Beton noch Lufteinschlüsse und Hohlräume befinden, sollte der Beton mehrfach verdichtet werden. Ich verwende hierzu einen Gummihammer, mit welchem ich die Unterseite und die Seiten der Schalung abklopfe.
Durch die Vibration werden die im Beton enthaltenen Lufteinschlüsse geschlossen und der Beton verdichtet, die entweichende Luft bildet kleine Luftblasen an der Oberfläche.
Bei einer unzureichenden Verdichtung wird der Sichtbeton später Fehlstellen und Lufteinschlüsse, sog. Lunkern, aufweisen.
Was es bei der Verdichtung von Beton zu beachten gibt, zeige ich dir hier.
Da sich die innere Schalung durch den durch die Verdichtung entstandenen Schalungsdruck leicht nach innen biegt, habe ich an allen Seiten eine Schraubzwinge zur Fixierung angebracht.
Nach ca. 48 Stunden kann mit dem Ausschalen begonnen werden, es empfiehlt sich hier mit dem inneren Schalungselement zu beginnen
Beim Ausschalen solltest du vorsichtig vorgehen, der Beton erscheint schon sehr hart, erreicht seine Nennfestigkeit jedoch erst nach 28 Tagen.
Die Oberfläche erscheint kurz nach dem Ausschalen noch etwas dunkel, das liegt daran, dass im Beton noch Feuchtigkeit enthalten ist, welche noch verdunsten muss.
Mit dem Ergebnis der Sichtbetonoberfläche bin ich zufrieden, der Beton ist schön glatt und hat nur wenige Lufteinschlüsse (Lunkern).
Wenn deine Oberfläche viele unschöne Fehlstellen und Lufteinschlüsse aufweist, kannst du diese durch eine sog. Betonkosmetik nachbearbeiten, wie das funktioniert, zeige ich dir hier.
So sieht der frisch ausgeschalte Betonkorpus aus, die scharfen Kanten habe ich mit einem Schleifpapier (240er Körnung) nachgeschliffen.
Die Möbelfüße für die Holzlege habe ich aus Eichenholz hergestellt, welches ich mir in einer Schreinerei besorgt habe.
Wenn dir die Variante zu aufwendig ist oder nicht gefällt, kannst du natürlich auch fertige Möbelfüße oder Industrierollen montieren.
Zuerst habe ich mir die Länge des Betonkorpus angezeichnet und an beiden Seiten in einem Winkel von 5 Grad abgeschnitten. Danach habe ich die Aussparung mit der Kreissäge ausgeschnitten, der erste Schnitt erfolgte hier wieder in einem Winkel von 5 Grad.
So sehen meine fertigen Möbelfüße aus. Auf das Eichenholz habe ich noch ein Holzöl aufgetragen, dadurch kommt die Farbe und die Maserung des Holzes sehr schön zu Geltung.
Die Schublade habe ich aus Tischlerplatte hergestellt und mit Schrauben und Holzleim montiert.
Bei der Größe der Schublade musst du darauf achten, die Materialstärke der beiden Schubladenauszüge abzuziehen. Ich habe die Schublade zudem noch 4 mm kleiner angefertigt, so dass diese später einfacher montiert werden kann.
Danach habe ich mir die Position der Schubladenauszüge im Betonkorpus angezeichnet. Du solltest hier sehr genau arbeiten, es ist wichtig, dass die beiden Auszüge genau parallel zueinander montiert werden, weil die Schublade sonst klemmt.
Im Anschluss daran habe ich die Befestigungspunkte der Schubladenauszüge angezeichnet und mit einem Steinbohrer (4 mm) vorgebohrt.
Die Auszüge habe ich 10 mm nach innen versetzt, so dass ich später an der Schublade noch eine 10 mm starke Verblendung anbringen kann.
Beim Bohren solltest du sehr vorsichtig vorgehen und unbedingt auf die Bohrtiefe achten, ich habe etwa 10 mm tief vorgebohrt.
Die Befestigung der Schubladenauszüge erfolgt mit Dübeln (4 mm) und passenden Schrauben.
Da die Dübel länger als 10 mm waren, habe ich diese mit einem Cuttermesser bündig abgeschnitten.
Nachdem beide Auszüge montiert sind, kann die Schublade eingesetzt und unten und vorne bündig angeschraubt werden.
Zur Verblendung der Schublade habe ich ein 10 mm starkes Brett aus Eichenholz verwendet, das Brett habe ich von hinten an der Schublade versschraubt.
Zum Öffnen der Schublade habe ich einen Möbelknauf aus Edelstahl montiert.
Im letzten Arbeitsgang werden dann noch die Möbelfüße mit Montagekleber angeklebt. Die Füße habe ich um 20 mm nach innen versetzt angebracht.
Die Oberfläche des Betons habe ich noch mit einer Kombination aus Imprägnierung und Wachs behandelt, wie ich bei der Versiegelung vorgegangen bin, erfährst du hier.
Dann ist das Kaminholzregal auch schon fertig.
Hier habe ich noch ein Foto von dem fertigen Kaminholzregal.
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Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg bei deinem nächsten Projekt!