In diesem Beitrag zeige ich dir, wie ich mit einfachen Mitteln und ohne viel Werkzeug ein stylisches Waschbecken aus Beton gebaut habe.
Verwendete Materialien:
- Styrodur 20 mm
- MDF-Platte 3 mm
- Bausilikon
- MDF-Spachtel
- Epoxidharz
-Siphonrohr
-Dichtungsring
- Beton
Verwendete Werkzeuge:
- Tischkreissäge
- Cuttermesser
- Silikonpistole
- Fugenabzieher / Modelierkugel
- Akkuschrauber
- Rührwerk
Die Produktlinks von Amazon sollen die einzelnen Materialien darstellen. Vor dem Kauf lohnt sich immer ein ein Vergleich. Für einfache Bastelarbeiten muss es nicht immer das teuerste Werkzeug sein!
Das Grundgerüst für das inneren Schalungselement habe ich aus Styrodurplatten mit einer Materialstärke von 20 mm gebaut.
Die benötigten Teile habe ich mir auf der Tischkreissäge passend zurechtgeschnitten. Wenn du keine Tischkreissäge besitzt, kannst du für diese Arbeit auch ein Cuttermesser verwenden.
Auf der Bodenplatte habe ich mir den Ablauf des Waschbeckens und die Diagonalen eingezeichnet. Der Ablauf wird der höchste Punkt auf der Schalung und später der tiefste Punkt im fertigen Waschbecken sein, sodass das Wasser ungehindert ablaufen kann und nicht im Waschbecken stehen bleibt.
Zum Ablauf hin habe ich hier auf die Länge von 40 cm eine Gefälle von 60 mm geplant, natürlich kannst du das Waschbecken auch deutlich flacher bauen, das ist letztlich auch eine Frage der gewünschten Optik.
Für das Gefälle habe ich mir die Styrodurstreifen auf die passenden Maße keilförmig zugeschnitten, ich habe hierzu ein Cuttermesser verwendet.
Zur Fixierung auf der Bodenplatte habe ich ein hochwertiges Silikon von Ottoseal (*https://amzn.to/39IsN73) verwendet, dieses ist etwas teurer als normales Baumarktsilikon, hat aber dafür auch eine besser Haftkraft und es zieht auch schneller an.
Zur Verkleidung der Schalung habe ich beschichtete MDF-Platten mit einer Materialstärke von 3 mm verwendet, durch die geringe Materialstärke ist die Holzplatte flexibel und eignet sich somit perfekt zum Schalungsbau.
Das Holz für die seitliche Verkleidung habe ich mit auf der Tischkreissäge zugeschnitten. Du solltest hier sehr genau arbeiten, dann gibt es bei der Montage keine Probleme.
Die seitliche Verkleidung sollte rundum überall 3 mm höher sein als die eigentliche Schalung, warum erfährst du gleich.
Die seitliche Verkleidung habe ich dann mit Silikon festgeklebt.
Die obere Verkleidung ist etwas komplizierter, aber auch kein Hexenwerk. Du musst hier einfach die Dreiecke ausmessen und dich am Mittelpunkt des Abflusses orientieren, hier laufen alle Diagonalen zusammen. Die Obere Spitze des Dreiecks wird dann einfach abgeschnitten.
Für den Zuschnitt habe ich wieder die Tischkreissäge verwendet, in diesem Fall aber ohne Parallelanschlag. Bei diesem Zuschnitt muss nicht hundertprozentig genau gearbeitet werden, da die Stöße später noch mit MDF-Spachtelmasse gespachtelt werden.
Dadurch das die seitliche Verkleidung 3 mm übersteht kann die obere Verkleidung dann bündig an der Oberkante der seitlichen Verkleidung angelegt werden.
So sieht das fertig verkleidete Schalungselement für das Betonwaschbecken aus.
Die Stöße zwischen den einzelnen Platten habe ich mit MDF-Spachtelmasse verspachtelt. Du kannst hier auch andere Spachtelmassen verwenden, das funktioniert ebenfalls, wichtig ist nur, dass diese sehr feinkörnig sind und sich plan abschleifen lassen.
Nachdem die Spachtelmasse getrocknet war, habe ich diese mit einem Schleifpapier mit einer Körnung von 240 abgeschliffen, bis die Übergänge komplett glatt waren.
Um eine wasserfeste und komplett glatte Oberfläche zu erzielen, habe ich das Schalungselement in zwei Durchgängen mit Epoxidharz lackiert.
Ich habe hierzu ein Epoxidharz (*https://amzn.to/3wphoCB) verwendet, welches speziell zum laminieren und zum Beschichten geeignet ist.
Wenn sich auf dem Epoxidharz Blasen bilden, kannst du diese mit einem Heißluftföhn entfernen. Die Hitzeeinwirkung darf hier nur kurzzeitig erfolgen.
Wie man das Epoxidharz richtig anmischt und was es bei der Verarbeitung i.S. Arbeitssicherheit zu beachten gibt, zeige ich dir hier.
Nachdem das Epoxidharz dann ausgehärtet war, habe ich mit der äußeren Schalung weitergemacht, diese habe ich aus beschichteter Spanplatte mit einer Materialstärke von 16 mm hergestellt.
Die seitliche Umrandung meines Betonwaschbeckens soll später eine Materialstärke von 15 mm haben, ich habe daher die Bodenplatte so zugeschnitten, dass diese rundum überall 15 mm größer ist als das innere Schalungselement.
Das innere Schalungselement habe ich mit Silikon auf der Bodenplatte fixiert, du solltest hier nur wenige einzelne Klebepunkte setzten, sodass sich die innere Schalung später beim Ausschalen auch wieder leicht von der Bodenplatte lösen lässt.
Den Stoß zwischen der der Bodenplatte und dem inneren Schalungselement habe ich mit einer Silikonfuge abgedichtet, sodass später kein Beton unter die Schalung laufen kann. Die Silikonfuge dienst auch dazu, dass das Betonwaschbecken später saubere und leicht abgerundete Betonkanten erhält.
Das Waschbecken benötigt natürlich auch einen Abfluss, die Aussparung hierfür habe ich mir aus einer Gummidichtung und einem Stück Siphonrohr hergestellt, beide Gegenstände erhältst du in jedem Baumarkt in der Sanitärabteilung.
Um das Rohr habe ich mir noch mehrere Lagen wasserfestes Klebeband gewickelt, dies dienst dazu, dass man später keine Probleme bei der Montage der Ablaufgarnitur hat. Der Beton unterliegt beim Aushärten einem leichten Materialschwund, die Garnitur für den Ablauf würde dann später nicht mehr passen.
Bevor ich den Rest der äußeren Schalung montiere, habe ich das innere Schalungselement komplett mit einem Trennmittel eingerieben. Das Trennmittel sorgt dafür, dass der Beton keine Haftung zur Schalung eingehen kann und dass das Waschbecken später wieder einfacher ausgeschalt werden kann.
Danach habe ich dann noch die seitlichen Schalungsteile mit Holzschrauben montiert, die Innenseite muss ebenfalls noch mit den Trennmittel eingerieben werden, dann ist die Schalung auch schon fertig.
Soweit vom Platz her möglich sollten die Stöße ebenfalls mit Silikon abgedichtet werden, sodass beim Betonieren kein Wasser aus der Schalungsform auslaufen kann.
So sieht die fertige Schalungsform für das Betonwaschbecken aus.
Zum Betonieren des Betonwaschbeckens habe ich einen hochfesten Spezialbeton verwendet.
Hochfester Beton wird normalerweise zur Herstellung von sehr dünnwandigen und statisch anspruchsvollen Betonteilen verwendet.
Zum Anmischen wird durch den Hersteller die Verwendung eines Zwangsmischers empfohlen, da die vorgegebene Wasserzugabemenge des Betons sehr gering ist. Ich habe zum Anmischen einen leistungsstarkes Rührwerk (*https://amzn.to/3dC6Rf3) verwendet, mit diesem funktioniert es ebenfalls, das Anmischen dauert allerdings deutlich länger als in einem Zwangsmischer. Eine Bohrmaschine mit Rühraufsatz ist hier nicht geeignet.
Das das hier vorgestellte Waschbecken massiv gebaut und statisch unbedenklich ist, kannst du zum Gießen auch günstigen Betonestrich aus dem Baumarkt verwenden, dieser kostet deutlich weniger.
Hier empfehle ich dann zur Besseren Verarbeitung noch ein Fließmittel beizumischen, dadurch wird der Estrichbeton fließfähiger und lässt sich einfacher verarbeiten und verdichten.
Bei der Arbeit mit Beton gibt es einige Sicherheitshinweise welche du beachten solltest.
Der Fertig angemischte Beton wird dann Stück für Stück in die Schalungsform gegeben.
Als Armierung für das Betonwaschbecken habe ich ein Armierungsgewebe aus Kunststoff in den Beton eingearbeitet, danach kann die Schalungsform bis zur Oberkante mit Beton ausgefüllt werden. Armierungsgewebe erhältst du in jedem Baumarkt oder auch als Meterware beim Baustoffgroßhändler.
Wenn du normalen Betonestrich verwendest, muss der Beton in der Schalungsform noch verdichtet, werden, sodass die eingeschlossene Luft entweichen kann. Ohne eine ausreichende Verdichtung wirst du später viele Lufteinschlüsse und Fehlstellen auf dem Sichtbeton haben. Der von mir verwendete Beton muss nicht verdichtet werden, da dieser selbstverdichtend ist.
Mehr zum Thema Verdichtung von Beton erfährst du hier.
Bei dem von mir verwendeten Beton kann das Betonwaschbecken bei einer Raumtemperatur von 20 Grad theoretisch schon nach 12 Stunden ausgeschalt werden, ich habe mit dem Ausschalen aber erst nach 24 Stunden begonnen.
Wenn du normalen Estrichbeton aus dem Baumarkt verwendest, solltest du mindestens 48 Stunden bis zum Ausschalen warten.
So sieht das fertig ausgeschalte Betonwaschbecken aus, mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden.
Sollte dein Waschbecken unschöne Fehlstellen oder viele Lufteinschlüsse aufweisen, besteht die Möglichkeit die Oberfläche durch eine sog. Betonkosmetik nachzubearbeiten.
Hier siehst du das fertige Betonwaschbecken. Die Oberfläche muss zum Schutz vor Feuchtigkeit und Verschmutzungen noch versiegelt werden. Ich werde hier eine Kombination aus einer 2K PU-Versiegelung und dem Osmo Beton-Öl verwenden. Wie ich hier vorgegangen bin, siehst du in dem oben verlinkten Video.
Weitere Informationen zum Thema Versiegelung von Beton erhältst du hier.
In unserem Grey Element Onlineshop findest du alle Materialien die du zur Umsetzung deines Beton-Projekts benötigst, zudem kannst du durch einen Einkauf meine Arbeit aktiv unterstützen.
Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg bei deinem nächsten Projekt!